Draußen vor der Tür

Presse

"... Wie knüpft man nach Stalingrad und Sibirien wieder an ein früheres Leben an? Eine Antwort muss letztlich auch die bemerkenswerte Inszenierung Jona Manows schuldig bleiben.  Zusammen mit dem grandiosen Johannes Lukas als Beckmann schickt das LTO die Zuschauer im alten Ring-Kino auf einen Höllentrip des Geistes.

Traumatisiert, todmüde, verwundet, arm und ohne Orientierung steckt der Soldat Rückschlag um Rückschlag ein. Und ringt in bewegenden, wirren Sequenzen zwischen Alptraum und Realität mit Gott und Tod und seinem anderen "Ich", schattenhaften Gestalten und nicht zuletzt der Schuld, die er im Krieg auf sich geladen hat. Mörder, Mitläufer und Opfer verschwimmen dabei in der Rezeption.

Jens Ulrich Seffen, Claudia Lohmann und Mona Fischer verkörpern in einer stimmigen Ensembleleistung dabei die Stimmen, die in Beckmanns Kopf nicht verstummen wollen. Minimalistisch gehalten setzt Manows düstere Bearbeitung auf ein Kopfkino, das unmittelbar einsetzt. Lukas spielt den tragisch-zynischen Anti-Jedermann, der immer rettungsloser in Verzweiflung versinkt, so verstörend eindringlich, dass der Zuschauer extrem mitleidet. ..."

(www.onetz.de)